Nicht alle Personen können nach einer Impfung einen ausreichenden eigenen Immunschutz mit Antikörpern (humorale Immunantwort) oder durch ihre T-Zellen (zelluläre Immunantwort) aufbauen. Immunsupprimierte Patienten haben teilweise nur einen verminderten und damit schlechter schützenden Impfschutz (Impf-Low-Responder), immundefiziente Patienten können oft gar keinen eigenen Immunschutz durch eine Impfung aufbauen (Impf-Non-Rsponder). Diese Patienten sind darauf angewiesen den entsprechenden Parthogenen ganz aus dem Weg zu gehen (dauerhaftes Tragen von FFP3), oder anderweitig vor Erkrankung geschützt zu werden. Durch Gabe von "fertigen" Antikörpern in Blutprodukten (Rekonvaleszentenplasma, Immunglobuline) oder künstlich hergestellten monoklonalen Antikörpern ist ein Schutz möglich.
Da Antikörper nicht ewig halten und abgebaut werden, müssen sie immer wieder nachgegeben werden.
Da sich die zirkulierenden Virenstämme verändern, müssen auch die Antikörper immer erneuert werden, um weiterhin vor aktuellen Virusvarianten Schutz zu bieten.
Da aufgrund der hohen Zahl an zirkulierenden Viren ständig neue Virusvarianten entstehen, ist leider die Wirksamkeit der meisten bisherigen monoklonalen Antikörper zeitlich jeweils relativ kurz gewesen. Phamafirmen als privatwirtschaftlich organisierte Unternehmen haben verständlicherweise wenig Interesse daran Geld in finanziell wenig erfolgsversprechende Forschung zu stecken, auch wenn diese von Hochrisikopatienten dringend benötigt würde. In den USA wurde Invivyd staatlicherseits stark finanziell gefördert, dort steht seit Frühjahr 2024 immundefizienten Patienten Pemgarda als Präexpositionsprophylaxe im Rahmen einer EUA (emergency use authorisation) zur Verfügung. Deutschen Patienten steht Pemgarda als einzig zugelassener monoklonaler Antikörper gegen aktuell zirkulierende SARS-CoV-2 Varianten heute (Winter 2025/26) bedauerlicherweise noch immer nicht zur Verfügung.