Auch wenn es selbstverständlich jeder Person freigestellt sein muss ob sie sich oder eigene Kinder impfen lassen will, oder eine Auffrischimpfung möchte, so hat die Stiko in meinen Augen Vertrauen verspielt, genauso wie die Politik. Empfehlungen werden nicht ausreichend individualisiert und begründet, mehr oder weniger unverblümt stehen hinter den offiziell kommunizierten Äußerungen ganz andere übergeordnete Zielsetzungen. Dabei sollte in erster Linie der Schutz jeder einzelnen Person im Vordergrund stehen. Individuell.
Meine persönliche Meinung zur Impfung von Kindern ab 12 Jahren:
Wenn nach den Sommerferien Schulbetrieb wieder normal ablaufen soll, werden nicht geimpfte Kinder schlichtweg weniger geschützt sein. Auch wenn Kinder meist nicht schwer erkranken, so gibt es auch unter Kindern schwere Fälle und langfristige Erkrankungen. Ohne konsequentes FFP2- Maskentragen aller Personen in Schulräumen - zumal ohne ausreichend effektive Luftfilter - werden Kinder hier einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Es ist dabei jedem Kind/ Elternteil freigestellt im Einzelfall abzuwägen, welche Risiken durch eine Erkrankung/ durch die Impfung im Einzelfall gesehen werden.
Drittimpfungen:
Der pauschale Verweis auf das Alter/ den Zeitablauf seit vorheriger Impfung ist meines Erachtens zu wenig differenziert. Es müsste viel mehr auf den individuell vorhandenen Impfschutz geschaut werden. Es werden massenhaft relativ teure Antigen- Schnelltests (der Allgemeinheit als "kostenfrei") angeboten, während es viel sinnvoller wäre, für ähnliche Preise bei jeder geimpften Person individuell zumindest den Antikörperschutz zu bestimmen. Auch ohne Neutralisationstest/ TZelltest kann hier schon ein Anhaltspunkt gesehen werden, ob schnell nachgeimpft werden sollte.
Offenbar haben Politik und Stiko noch nicht aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt. Es muss jeder einzelne individuell bestmöglichen Schutz der eigenen Gesundheit erfahren, damit auch die Allgemeinheit insgesamt bestmöglich geschützt ist.