News » Nun bloß keine Paniköffnungen!

Letzte Änderung: 05.05.2021 um 16:52 Uhr

Nachdem Geimpfte und Genesene nach einer SARS-CoV-2 Infektion nurnoch weniger wahrscheinlich Überträger des Virus sein können, ist es grds. richtig wenn manche Einschränkungen wegfallen.

Da auch die Antigentests (Schnelltests und Selbsttests) auch viele Infizierte fälschlicherweise als negativ erklären, ist es vertretbar wenn eine "Gleichstellung" von Geimpften/ Genesenen mit Personen mit negativem Antigentest erfolgt. Geimpfte/ Genesene also ohne zusätzlichen Antigen- Test Geschäfte/ Zoos/ Friseurbesuche machen können.

Gleichzeitig muss bedacht werden, dass ein nennenswertes Restrisiko bestehen bleibt, dass auch ein Geimpfter sich infiziert und ggf. asymptomatisch andere anstecken kann. Insofern ist es bei essentiellen Fragen wie der Einreise nach Deutschland erforderlich, dass jeder - geimpft oder ungeimpft oder genesen - Quarantäne einhält und mehrfach per PCR getestet wird.

Auch ist derzeit noch unklar, wie lange ein Impfschutz anhält und es hat auch nicht jeder nach einer Infektion die gleiche Menge an Antikörpern und damit Schutz.

Es sollte jedem einzelnen klar sein, dass auch wenn man aus epidemiologischer Sicht davon ausgeht, dass von Geimpften/ Genesenen/ Personen mit negativem Schnelltest keine für das gesamte Infektionsgeschehen wesentliche Ansteckungsgefahr ausgehe dennoch eine Ansteckungsgefahr im Einzelfall vorhanden ist. Jeder ist gehalten im individuellen Einzelfall abzuwägen, welche Risiken er einzugehen bereit ist. Und jeder kann auch nach Impfung individuell zusätzliche Maßnahmen durchführen um Ansteckungsrisiken weiter zu verringern. Auch wenn man doppelt geimpft ist, hat man sich insbesondere im Umgang mit Fremden verantwortungsvoll zu verhalten: Abstand zu halten, Maske zu tragen.

Eine staatliche "Diskriminierung" nicht geimpfter Personen darf jedoch nie stattfinden. Nicht jetzt, solange noch lange nicht jeder der geimpft werden will ein Impfangebot erhalten hat. Und auch nicht später, wenn einzelne Personen sich aus welchen Gründen auch immer gegen eine Impfung entscheiden. 

Auch wenn die Impfkampagne langsam ins Rollen kommt, so ist leider absehbar dass in nicht allzu entfernter Zeit Booster- Shots erforderlich sein werden, mit dann hoffentlich ausreichend für alle Einwohner vorhandenen hochwirksamen Impfstoffen ohne dann wieder stattfindenden Kampf um Impfdosen.

Vielmehr sollte versucht werden, durch vollständige Information über Vor- und Nachteile einzelner Impfstoffe und Wahlfreiheit bei den Impfstoffen auch Impfskeptiker zu einer Impfung zu überzeugen. Nur so wird eine Herdenimmunität erreichbar sein.

Die derzeitige "Lockerungsdebatte" scheint mir mehr Wahlwerbung zu sein, als ein sinnvolles wissenschaftsbasiertes vorsichtiges und vorausschauendes Handeln. Gerade beim jetzigen Abwärtstrend der Inzidenzen wäre es wünschenswert, wenn dieser sich fortsetzen würde, statt durch Öffnungen gestoppt zu werden. Die derzeitige Ausgangslage ist gut, eine No- Covid- Strategie wäre m.E. weiterhin dauerhaft am erfolgsversprechendsten für alle (Gesundheit und Wirtschaft) und ich hoffe, dass die Chance aus der Coronapandemie herauszukommen nicht verspielt wird.



Weiterführende Links zum Artikel