News » News

Letzte Änderung: 01.03.2021 um 09:06 Uhr

Es bleibt zu hoffen, dass sich unsere Bundeskanzlerin nochmals mit ihrer vorsichtigen Herangehensweise durchsetzen können wird. No-Covid wäre auch hier die sinnvollste Strategie. In Neuseeland oder Australien gehen Großstädte wegen nur einzelner Neuinfektionen in den Lockdown. Dafür kann das Leben im Übrigen unbehelligt weitergehen. Ohne Maske, mit Freunden und Familie. Jetzige Lockerungen in Deutschland werden das bisher erreichte schnell verspielen und ich befürchte einen katastrophalen Frühling. 

Ich frage mich, wo das Hirn einiger Politiker geblieben ist. Wenn Ende 2020 noch private Gruppentreffen oder auch Sitzungen ohne Maske abgehalten wurden, so ist dies schlichtweg nicht entschuldbar.

Ob Astra Zeneca "für alle" freigegeben werden sollte (Söder), oder ob damit dann auch ältere als 64 Jahre alte Personen damit geimpft werden könnten (Lauterbach) wird diskutiert.

Meines Erachtens ist es richtig, nur den Astra Zeneca Impfstoff auch für eine jeweils niedrigere Priorisierungsgruppe freizugeben, wenn jemand damit geimpft werden möchte und keiner aus einer höheren Priorisierungsgruppe damit geimpft werden will oder kann.

Dies setzt eine grds. Wahlfreiheit bei der Frage des Impfstoffs voraus. In jedem Alter ab 18 Jahren, auch über 65 Jahren.

Gleichzeitig muss aber sichergestellt sein, dass die aus medizinischen Gründen in Gruppen 2 und 3 priorisierten Personen schon geimpft sind, bevor alle Lehrer/ Erzieher sagen können, sie wollten (ohne medizinische Gründe hierfür angeben zu müssen) einen anderen Impfstoff als Astra Zeneca. Insofern wäre es wohl sinnvoller gewesen, die Lehrer nicht einfach in eine höhere Priorisierungsgruppe allgemein einzuordnen, sondern es bei der bisherigen Stiko Empfehlung zu belassen. Lehrer/ Erzieher mit Vorerkrankungen konnten schon zurvor wie jeder andere mit schweren Vorerkrankungen auch in Gruppe 2 hochpriorisiert werden.

Durch eine Regelung, dass wenn trotz Angebot an alle aus Impfgruppen 1 oder 2 (ohne Lehrer/ Erzieher) Astra Zeneca Impfstoff übrigbliebe, dann Lehrer/ Erzieher und gleichzeitig auch Personen mit Vorerkrankungen aus der Impfgruppe 3 sich sofort damit impfen lassen könnten, wäre allen geholfen. Hierin stimme ich Herrn Söder zu. Dabei muss aber stets Wahlfreiheit bestehen bleiben. 

Im Ergebnis ist es ein organisatorisches Problem. Jeder müsste (aus den zugelassenen Impfstoffen) angeben können, mit welchem Impfstoff er am liebsten, an zweitliebsten, am drittliebsten usw. geimpft werden will. Anhand Alter/ Vorerkrankungen/ Berufsgruppen/ Einzelfallentscheidungen könnte eine objektive Impfreihenfolge für jeden zugelassenen Impfstoff ermittelt werden. Jeder sollte erkennen können, wann er bei einer Impfung mit welchem Impfstoff an der Reihe wäre. Und anhand dieser Parameter selbst entscheiden können, für welchen Impfstoff er sich entscheidet - bei kürzerer oder längerer Wartezeit mit mehr oder weniger Risiken.

Unter "Impfstoffe/ Astra Zeneca" wurden verschiedene links mit Informationen pro und contra zu diesem Vektorimpfstoff zusammengestellt. Informationen wurden auf dieser Homepage auch zu den Impfstoffen von Biontech/ Pfizer und Moderna sowie einer Reihe von noch nicht zugelassenen Impfstoffkandidaten zusammengetragen.

Der Kern des Problems liegt darin, dass seitens der Politik zwar immer neue Versprechungen und Ankündigungen gemacht werden, diese dann aber doch nicht eingehalten werden. Eine Offenlegung, wie lange es bis zum Impfangebot für jeden - nur mit den derzeit zugelassenen Impfstoffen bei den aktuell vertraglich vereinbarten Liefermengen dauern würde - würde manchem die Augen öffnen. Sofern es aufgrund des Auftretens neuer Mutanten zur Erforderlichkeit von Nachimpfungen kommen würde, wären wieder erst die höheren Priorisierungsgruppen impfberechtigt.

Ein Impfangebot im Sommer für alle in Deutschland wird höchstens dann kommen, wenn es weitere Impfstoffzulassungen gibt, die jeweils vertraglich vereinbarten Liefermengen erreicht oder überschritten werden und man auch noch den umgangssprachlich späten Spätsommer (einzelner Sonnentag im November) einbezieht oder irgendwann behauptet, es sei der Sommer im Jahr 2022/ 2023/ 2024 gemeint gewesen.

Während nicht nur in Hessen die Inzidenzen wieder steigen, wird Rheinland- Pfalz teilweise eine gute Impfquote bescheinigt. Hier wird allerdings völlig verkannt, dass viele Personen über 80 Jahre, die auch ohne ihr Alter aufgrund Vorerkrankungen in Impfgruppe 2 zu priorisieren wären, noch immer keine Impftermine (geschweige denn Impfungen) erhalten haben. Es wirkt zynisch, wenn der Impferfolg im Bundesland gelobt wird und gleichzeitig behauptet wird, Risikogruppen würden geschützt. Beispielsweise dialysepflichtige Senioren die zu Hause betreut werden, werden schlicht vergessen. Das ist traurig und unserer Werteordnung nicht würdig. Wahlen stehen an. Jeder ist aufgerufen, dann seine politische Meinung auszudrücken.





Weiterführende Links zum Artikel