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Letzte Änderung: 19.02.2021 um 15:33 Uhr

9.113 Neuinfektionen und 508 Todesfälle hat das RKI gemeldet. Es wäre schön, wenn die Zahlen jetzt nur etwas langsamer abfallen/ stagnieren würden und wir nicht wegen der Mutanten am Beginn einer dritten Welle stünden. Es liegt am Verhalten jedes einzelnen, wie die Zukunft aussehen wird.

Dass die meisten in Deutschland mit dem Gesundheitswesen glücklich sein können, liegt nicht an politischen Errungenschaften. Vielmehr liegt es daran, dass Ärzte und medizinisches Personal trotz politischer (Fehl-) Entscheidungen viel leisten, sich täglich engagieren und ihr bestes geben. Eventuelle Versorgungsengpässe können nicht mittels verordneter 1- Monats Vorratshaltung vermieden werden. Es müsste die Politik endlich Maßnahmen ergreifen, dass Deutschland/ die EU weniger von Importen abhängig ist. Es müssten entweder staatliche Einrichtungen die benötigten Artikel herstellen, oder es müssen Anreize für Wirtschaftsunternehmen gesetzt werden, hier entsprechende Forschung/ Produktion aufzunehmen. Die derzeitige Kommunikation mit Schuldzuweisungen gegenüber denjenigen, die die "Retter" sein könnten, ist allerdings weniger geeignet, dieses Ziel zu erreichen.

An der Impfmisere sind nicht die hiesigen Pharmafirmen schuld. Vielmehr haben es die an der Impfstoffbestellung beteiligten Politiker zu verantworten dass in Deutschland zu wenig hochwirksame Impfstoffe vorhanden sind. Israel zahlt an Biontech ein mehrfaches pro Impfdosis, als was der Impfstoff in Deutschland kostet. Dafür ist die dortige Bevölkerung bald durchgeimpft, während hier Offizielle versuchen von ihren eigenen Versäumnissen abzulenken. Auch ein Preis von 54 EUR pro Impfdosis wäre kein "Wucher" und aus rein wirtschaftlichen Aspekten wesentlich günstiger gewesen als der Istzustand. Ich empfinde es nicht als unseriös, wenn zu einem Zeitpunkt als der Forschungserfolg noch unklar war und alle Risiken bei den nicht öffentlichen Wirtschaftsunternehmen lagen, von diesen in Preisverhandlungen versucht wird, die getragenen Entwicklungskosten und auch ggf. einen Gewinn zu erzielen. Auch in Pandemiezeiten müssen Pharmafirmen ihre Mitarbeiter bezahlen, haben Kosten für den Aufbau von Fabriken und den Einkauf von Rohstoffen. In einer optimalen Welt würde Arzneimittelentwicklung natürlich ohne Gewinninteresse erfolgen, das würde jedoch entsprechende staatliche Einsätze erfordern, die es leider auch in anderen medizinischen Bereichen ausserhalb der jetzt massenhaft benötigten Coronaimpfstoffe nicht bzw. viel zu wenig gibt.

Selbst die noch von Trump geleiteten USA haben Moderna in der Impfentwicklung mit sehr sehr hohen Beträgen unterstützt und konnten sich so Impfdosen für die eigene Bevölkerung sichern. Gemäß wikipedia wurden von den USA an Moderna im Rahmen der Operation Warp Speed bereits 483 Millionen und weitere 472 Millionen ausgezahlt und am 11.08.2020 wurden weitere 1,53 Milliarden zugesagt. Die von den USA an Moderna gezahlte Gesamtsumme beträgt demnach 2,48 Milliarden US-Dollar, zu einem Zeitpunkt als Biontech von Deutschland mit 375 Millionen EUR unterstützt wurde. Aktuell sagt Biden der Impfinitiative COVAX 4 Milliarden Dollar zu.

Vor "Corona" an Biontech geflossene Zahlungen wurden unter damaligen Bedingungen vergeben und verbraucht. Der von Deutschland im September 2020 an Biontech zugesagte Betrag von 375 Millionen EUR muss ins Verhältnis zu den sonstigen Coronaausgaben und dem Nutzen der jeweiligen Ausgaben gesetzt werden: 67 Millionen für eine relativ wenig hilfreiche App. Coronahilfen an große Unternehmen in schwindelerregender Höhe. Hierdurch wird im Gegensatz zu einer Impfung keine schwere Erkrankung verhindert. Curevac hatte von Deutschland 252 Millionen EUR erhalten, es bleibt zu hoffen, dass auch dieser mRNA Impfstoff bald zugelassen werden kann. Es war aber Biontech, die Ihre Impfstoffentwicklung schneller bewerkstelligen konnten, und deren mRNA Impfung mittlerweile Millionenfach verimpft werden konnte - ohne bisher wesentliche Nebenwirkungen.

Impfreaktionen sind normal. Allergieproblematiken bei mRNA Impfstoffen konnten gut behandelt werden. Es wird kein Virus in die Zellen der geimpften Personen kommen, sondern nur die RNA.

Anders bei Vekorimpfstoffen, wie dem von Astra Zeneca. Mit dem Schimpasen- Adenovirus wird fremdes Erbgut in die Zellkerne der geimpften Personen gelangen, was grundsätzlich in das menschliche Genom integriert werden könnte. Wie wahrscheinlich dies zu Folgeproblemen führen wird ist noch nicht ausreichend erforscht. Es gibt bisher einen Ebola und einen Dengue Impfstoff auf Basis von Vektorimpfstoffen, beide wurden aber noch nicht oft verimpft. Insofern wird es sich erst in einiger Zeit zeigen, ob z.B. die Krebsraten bei Personen nach Impfung mit Vektorimpfstoffen ansteigen werden.

Auch ist es das Recht jeder einzelnen Person, sich über Impfstoffe zu informieren und dann eigenverantwortlich zu entscheiden, welche Risiken man wann eingehen möchte. Ich kenne durchaus impfwillige Personen die als Apotheker oder Ärzte zu einer fachlichen Stellungnahme qualifiziert sind, aber aufgrund der derzeitigen Datenlage bestimmte Impfstoffe nicht nutzen würden.

Wenn Daten noch fehlen, dann ist die Vorgehensweise der bedachteren Schweiz - den Astra Zeneca Impfstoff bislang nicht zuzulassen - m.E. verständlich. Fehlende Daten können nachgeliefert werden und dann kann alles anders aussehen. Positiver oder negativer. Das bleibt noch abzuwarten.

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